Strickteile spannen ist eine der letzten Arbeiten, nachdem alle Maschen abgekettet wurden. Wie das Spannen funktioniert, möchten wir Ihnen hier am Beispiel eines Tuches zeigen.
Durch das Spannen der Strickteile erhält das Maschenbild eine gleichmäßige schöne Struktur, eingerollte Ränder werden glatt und Muster, die sich zusammenziehen, dehnen sich etwas und erhalten so ein wunderschönes Aussehen.
Gerade im Bereich des Blätterrandes erkennt man, dass die Blätter nicht stark ausgeprägt sind und sich leicht rollen.
Zur Vorbereitung auf das Spannen wurde dieses Tuch in lauwarmen Wasser (30 °C) mit einem kleinen Spritzer Haarshampoo gewaschen. Beim Waschen sollten Sie das Tuch sacht drücken. Bitte nicht reiben oder wringen. (Wer auf das Waschen verzichten möchte, kann das Strickteil nach dem Spannen mit handwarmen Wasser besprühen.)
Nach dem Waschen sollten Sie mindestens zwei Spülgänge vornehmen. Dabei sollte die Temperatur des Wassers nur leicht fallen. Kaltes Wasser würde Ihnen die Wolle möglicherweise übelnehmen und verfilzen.
Um das Strickteil nun schon ein wenig vorzutrocknen, können Sie es auf ein großes Badetuch legen, vorsichtig in Form ziehen und locker einrollen. Das Tuch nimmt nun einen Teil des Wassers schon einmal auf. Anschließend wird das Strickteil wieder ausgerollt.
Eine andere Möglichkeit, die Wolle vom überschüssigen Wasser zu befreien ohne sie zu wringen, bietet die Salatschleuder. Was für zarte Salatblättchen nützlich ist, wird unserem Strickstück auch nichts anhaben.
Legen Sie das Tuch kreisförmig in das Sieb der Schleuder.
Dazu benötigen Sie eine Spannunterlagen. Auch hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Da gibt es zunächst einmal die Spann- und Dämpfunterlage, die es im Handarbeitsladen zu kaufen gibt. Da sie nur ein Maß von 70 x 70 cm hat, ist sie für Tücher nicht so gut geeignet. Eine Alternative wären Styrodurplatten aus dem Baumarkt. Mit ca. 4 Euro sind sie sicher erschwinglich. Im Gegensatz zum Styropor krümelt Styrodur nicht so schnell. Ein alter Teppich/Teppichbodenrest erfüllt auch seinen Zweck. Viele Strickerinnen verwenden Puzzle-Teppiche aus Moosgummi, die größenmäßig angepasst werden können. In diesem Fall wurde die Isomatte genommen. Diese hat den Vorteil, dass sie auch zum Trocknen leicht aufgerollt werden kann und so nicht allzu sehr im Wege steht.
Zum Spannen benötigen Sie weiter noch Stecknadeln.
Legen Sie das Strickteil auf die Spannunterlage. Ziehen Sie es schon einmal in Form. Dann beginnen Sie in einer Ecke. Mit einer Stecknadel wird die Ecke festgeheftet. Nun stecken Sie eine Längsseite mit den Nadeln fest. Dann wird die gegenüberliegende Seite gespannt. Beachten Sie, dass gerade Seiten durch viele Nadeln auch eine gerade Kante erhalten. Würden Sie wenige Nadeln platzieren, kann es passieren, dass durch das Spannen auf der anderen Seite nun Bögen entstehen, die ja manchmal auch gewollt sind.
Beim Trocknen kann es passieren, dass der ein oder andere Wassertropfen von der Spannunterlage läuft. Deshalb wählen Sie einen Untergrund, der wasserunempfindlich ist.
Nach dem Trocken werden alle Nadeln eingesammelt.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Freude beim Spannen von Ihren Strickteilen.
Das Dreieckstuch mit Blätterrand, nach einer Anleitung von Nadelspiel – stricken und häkeln mit elizzza , wurde aus Scheepjes Wolle Invicta color, Farbe Nr. 965 gestrickt.
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