Die Fricklerinnen vom Frickelcast im Frickelinterview
„In Villip und in Berlin – Sie stricken … sie nähen … sie machen keine Maschenprobe … manchmal lassen sie einfach die Nahtzugabe weg. – Sie sind … die Frickler.“ So beginnt mit markanter Männerstimme jeder Frickelcast, mit dem die beiden Bloggerinnen Steffi Feierabend (Feierabendfrickeleien) und Janie Binder (Jetztkochtsieauchnoch) uns unterhalten. Du kennst Frickelcast noch nicht? Die beiden Fricklerinnen werden uns aufklären.
Die beiden Fricklerinnen und ihr Frickelcast
Hallo Janie, hallo Steffi, ich freue mich, dass ihr gleich Lust auf ein Interview hattet, als ich bei euch angefragt habe. Stellt ihr euch den sockshype-Lesern einmal vor?
Steffi: Klar, gerne. Ich bin Steffi von www.feierabendfrickeleien.com – da schreibe ich über alle meine Frickeleien. Vor allem bin ich strickend und nähend unterwegs, ab und zu spiele ich auch mit meinem Schneidplotter, der vor zwei Jahren bei mir eingezogen ist. Im Podcast bin ich diejenige, die quasi nie zu Wort kommt, weil dat Jane immer so viel redet – und mich ärgert. Im Gegensatz zu Jane pfusche ich natürlich nie und passe auf, dass sie nicht zu viel Unfug treibt.
Janie: Sehr gerne, ich bin Janie von www.jetztkochtsie.com und blogge da über alles was mich bewegt, mittlerweile sind das meist Strickstücke, Genähtes, Garn, Bücher und Essen, wenn das Kochen, mit dem es damals angefangen hat, mittlerweile auch eine eher geringe Rolle einnimmt. Ich bin diejenige im Podcast, die recht häufig Unfug macht und beim Gefrickel immer für die gefuschte und schnellste Lösung zuständig ist.
Der Frickelcast ist ein Podcast zum Thema Nähen, Stricken, Häkeln & Plotten auf deutsch.
So, nach der Vorstellungsrunde möcht ich euch bitten, zu erklären, was Frickelcast überhaupt ist.
Zusammen sind wir die Frickler von www.frickelcast.com, ein Podcast, der rund um das Gefrickel geht, Nähen, Stricken, Basteln, Spinnen, alles was wir gerade ausprobieren wird besprochen. Da Steffi in Berlin sitzt und Janie in der Nähe von Bonn ist das auch eine schöne Möglichkeit sich über die Entfernung auszutauschen und der Hörer ist im Grunde nur ein Lauscher unserer normalen Gespräche…
Podcasts sind übrigens kleine Radiosendungen, die man über Apps auf sein Smartphone laden, über Itunes hören oder auch auf der jeweiligen Webseite abspielen kann. Manche sind sehr professionell gemacht, mit Tonstudio und Profiequipment, manche sind (so wie der Frickelcast) homemade. Podcasts gibt es eigentlich zu jedem Thema, Nachrichten, Musik, Hobbies, Humor, Theater, alles Mögliche kann ein Podcastthema sein.
Wie habt ihr euch kennengelernt und wie seid ihr auf die Idee zu Frickelcast gekommen?
Steffi: Janie ist mir in Bonn beim Stricktreffen zugelaufen – ich habe nämlich beruflich vier Jahre im Bonner Exil gelebt. Dort haben sich auch die Strickelfen gefunden, von denen wir viel erzählen. Janie tauchte irgendwann beim Stricktreff auf, fing an zu reden und hat seitdem nicht wieder aufgehört. Obwohl ich sie anfangs für ein wenig wahnsinnig hielt, weil sie als Anfängerin meinte, einen Poncho mit 1,75er Nadeln zu stricken, haben wir uns gleich gut verstanden.
Janie: Ich klebe wie eine kleine Klette an Steffis Bein. Sie versucht immer mal, mich wieder los zu werden, aber so einfach ist das nicht, ich bin sehr stark und halte mich gut fest. Ab und zu piekse ich sie mal mit der Stricknadel, aber meist verstehen wir uns sehr gut. Der Frickelcast war 1,5 Jahre eine ziemliche Schnapsidee, bis wir beim Nähbloggertreffen in Köln von Muriel vom Nahtzugabe 5cm Podcast in die richtige Richtung geschubst wurden und das Projekt Podcast einfach mal angegangen sind.
Es gibt ja, dank des Internets, viele Möglichkeiten, sich mitzuteilen. Warum habt ihr euch für Podcasts entschieden?
Janie & Steffi: Weil unser Mitteilungsbedürfnis die Blogs gesprengt hat. Nein, Spaß bei Seite. Wir selbst hören sehr gerne Podcasts und es gibt sehr sehr viele gute englische Podcasts; auf Deutsch ist das Angebot zwar wachsend, aber besonders im Bereich Handarbeit noch überschaubar, das wollten wir ändern. Das Medium des Videocast fiel weg, da wir beide nicht aufräumen und uns hübsch machen wollten.
Spannend finde ich, du, Steffi, lebst in Berlin und du, Janie, bist in Villip, in der Nähe von Köln, zu Hause. Ich gehe mal davon aus, dass ihr euch nicht jeden Monat zur Aufnahme eures Podcasts trefft. Betriebsgeheimnis oder verratet ihr uns, wie ihr eure Aufnahmen zu Frickelcast macht?
Steffi: Nein, wir treffen uns tatsächlich nicht um den Podcast aufzunehmen, das ist dank zahlreicher Software-Lösungen, die es mittlerweile speziell für Podcaster gibt, auch überhaupt nicht notwendig. Wir benutzen für die Aufnahme die browsergestützte Anwendung Zencastr, da können wir quasi wie bei Skype telefonieren und gleichzeitig unsere beiden Tonspuren aufnehmen, um sie später zu schneiden. Das klappt ganz gut, auch wenn das Programm manchmal merkwürdigen Schluckauf hat und wir zwischendurch Pausen machen müssen.
Janie: Man kommt sich anfangs ganz schön bescheuert vor, wenn man mit Kopfhörern und Mikrofon vor dem Rechner sitzt und vor sich hin erzählt. Daran gewöhne ich mich auch immer erst, nach ein paar Minuten der Aufnahme. Aber die Technik war tatsächlich nicht so schwer zu beherrschen, wie erwartet. Es geht zwar immer nochmal was schief oder ist verbesserungswürdig, aber da sind andere Podcaster oft eine große Hilfe und haben Lösungen parat oder Verbesserungsvorschläge.
Ich habe mir jetzt schon einige eurer Frickelcasts angehört. Es macht total viel Spaß euch zuzuhören. Dabei habe ich das Gefühl, ich sitze mit euch zusammen an einem Tisch. Einzig, ich kann mich nicht zu Wort melden. Ist aber nicht so schlimm. Ihr habt so viel zu erzählen, dass ein Frickelcast schon mal gut eine bis 1 1/2 Stunden dauert. Redet ihr eigentlich einfach drauf los oder habt ihr ein Konzept, das ihr vorbereitet?
Janie & Steffi: Oh du kannst dich zu Wort melden, wir freuen uns über jeden Kommentar auf Facebook oder Instagram auf unsere Frickelcastpostings, oder auch per Email an diefrickler@frickelcast.com! Die Kommentarfunktion auf dem Blog haben wir allerdings ausgeschaltet, da es sehr anstrengend ist, so viele Kanäle zu betreuen und zu pflegen und wir nicht wollten, dass da etwas untergeht oder jemand sich nicht beachtet fühlt.
Wir haben ja verschiedene Segmente, die sind immer gleich. Aktuelles Gefrickel, Kaufrausch, Der heiße Scheiß, Entertainment, Rezensionen, Mitmachen, Frickler unterwegs. Jede von uns bereitet vor der Aufnahme die Shownotes vor, also die Seite, die dann auf www.frickelcast.com angezeigt wird, mit allen Links zu den Dingen, über die wir sprechen. An diesem Gerüst hangeln wir uns dann entlang und versuchen nichts zu vergessen und nicht zu ausschweifend zu erzählen. Wir geben uns allerdings Mühe, neben dem Podcast nicht über diese Themen zu sprechen, damit wir im Podcast auch was zu erzählen haben und es nicht gekünstelt klingt oder wir zu schnell durch gehen, weil wir es ja schon kennen.
Fällt euch eigentlich immer etwas ein, über das ihr erzählen könnt?
Steffi: Bisher hatten wir eigentlich immer eher das Problem, dass wir zu viel zu erzählen haben. Jane quatscht ja auch immer so ausschweifend. Da wir beide eigentlich ständig irgendwas frickeln gehen uns die Inhalte nie aus.
Janie: Ich bin eigentlich sehr schweigsam……. und ich flunkere nie! 😛
Was mir bei euren Erzählungen so gut gefällt, ist vor allem, dass ihr die Dinge, über die ihr sprecht, so gut beschreibt, ob das beige Stoff mit pinken Frauenköpfen in Afro ist oder die Nähgewichte mit den Wackelaugen. Beim Bloggen gibt es immer die Möglichkeit, ein Foto zu posten, aber beim Podcast muss mit einer exakten Beschreibung beim Hörer ein virtuelles Foto im Kopf ausgelöst werden. Habt ihr das trainiert, oder seid ihr Naturtalente?
Steffi: Danke für das Kompliment! Ich selber habe immer das Gefühl, Sachen nicht gut genug zu beschreiben und freue mich, dass Deine Wahrnehmung da eine andere ist. Ich quatsche im Podcast, was mir gerade in den Kopf kommt und plane das nicht vor. Wir scheinen Naturtalente zu sein 😉
Janie: Ehrlich gesagt, mache ich mir da nicht so viele Gedanken zu. Ich blubber einfach drauf los.
Die Frickelcast-Interviews
Neben den Frickelcastfolgen zu zweit, ladet ihr hin und wieder Gäste ein. Wer sind eure Interviewpartner?
Janie & Steffi: Im Moment noch hauptsächlich Menschen, die wir kennen und die uns interessieren. Wir freuen uns aber über jeden Kreativen, der Lust hat, uns im Frickelcast Rede und Antwort zu stehen und hoffen, dass wir das weiterhin beibehalten können und viele Menschen uns dabei unterstützen. Sehr gerne hätten wir auch Menschen zu Gast, die nicht nur stricken und Nähen, sondern andere Frickelthemen bedienen, wie DiY, Plotten, Handlettering oder anderes.
Habt ihr Leute im Visier, die ihr unbedingt einmal interviewen wollt?
Steffi & Janie: Ja, haben wir, aber wir verraten nix, es soll ja auch eine Überraschung sein, wen wir noch zu Gast haben werden und der ein oder andere hat sich schon bereiterklärt, uns Rede und Antwort zu stehen.
Die Frickelcast-Beiträge hören
Wie oft werdet ihr uns mit euren Frickelcast-Beiträgen erfreuen?
Janie & Steffi: Wir versuchen einen zweiwöchigen Rhythmus für die regulären Folgen einzuhalten. Im März hat das nicht ganz geklappt.
Dazwischen wird es – immer wenn wir es zeitlich schaffen, noch Sonderfolgen geben wie den Frickeltalk oder Frickler on Tour, wenn wir beide zusammen an einem Event teilgenommen haben. Das ist manchmal eine zeitliche Herausforderung, weil wir beide ja auch noch unseren normalen Berufen nachgehen und die Podcasterei nebenbei betreiben.
Wo kann ich die Frickelcast-Beträge hören und gibt es eine Möglichkeit, euch zu abonnieren, damit ich keine Folge verpasse?
Janie: Du kannst uns über Itunes abonnieren, da wird dir automatisch angezeigt, wenn eine neue Folge verfügbar ist. Außerdem kannst du unseren RSS-Feed auf der HP (Red. Homepage/Internetseite) abonnieren und natürlich unsere Accounts bei Instagram und Facebook im Auge behalten, da sagen wir Bescheid, wenn eine neue Folge erscheint. Wie das bei Android funktioniert, muß Steffi erklären.
Steffi: Für Android gibt es im Google Playstore ganz viele kostenlose Apps, sogenannte Podcatcher, die man sich runterladen kann. Ich selber verwende die App „Antenna Pod“, die ist einfach zu bedienen und man kann da ganz leicht Podcasts suchen und abonnieren.
Noch eine letzte Frage, wer ist denn eigentlich der Herr im Frickelcast, der so wohlklingend den Vorspann spricht?
Steffi: Der Herr aus dem Vorspann ist Herr Feierabendfrickeleien, von dem im Podcast manchmal die Rede ist. Er ist gleichzeitig auch unser Mister Tech Support und hat uns schon so manches Mal den Hintern gerettet, wenn die Technik nicht so wollte wie wir. Er ist also unfreiwillig auch ein Teil des Frickelcasts, hilft uns aber wirklich gerne und immer sehr geduldig.
Vielen Dank euch beiden. Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Frickelcast und bin gespannt, worüber ihr sprechen werdet – oh, wartet mal, ihr ward gerade auf dem Yarn Festival in Edinburgh und auch die H+H in Köln steht für euch auf dem Programm. Dazu werdet ihr bestimmt etwas zu erzählen haben. Oder?
Janie & Steffi: Ja, wir haben für beide Events Sonderfolgen geplant, die zusätzlich zu unseren normalen Episoden erscheinen. Wir hoffen, dass unsere Hörerinnen und Hörer Spaß daran haben, uns so bei unseren Abenteuern zu begleiten.
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