h+h Cologne 2012: Strickmode auf dem Catwalk
Die Hobby & Handwerk 2012 zeigt tolle Strickmode auf dem Catwalk. Ein Bericht.
Benetton, Tommy, Campus & Hollister hauen Shirts, Shorts & Socken in allen Farben raus, die auf dem Schreibtisch der Kreation im Pantone ESSENTIALS ADVANCE noch zu finden waren. Normalerweise machen sich Designer noch die Mühe, in Sachen Form & Farbe stets etwas abgehobener zu sein, als letztendlich massentauglich und praktikabel für den Markt präsentiert wird, denn vom Entwurf bis auf die Kleiderstange im Geschäft hat ein Kleidungsstück einen weiten Weg mit einer Reihe mutloser Entscheidungsträger, die einen Ansatz von Veränderung direkt mit Verwerfung vernichten.
Doch diesmal ist die Situation in der Massenmode anders. Niemand traut sich auch nur den Schnitt der Kollektion 2011 zu verändern, stattdessen sehen wir Farben in unvorstellbaren Kombinationen an denen wir uns spätestens im August satt gesehen haben und für die kommenden 20 Jahre in den hintersten Ecken des Kleiderschrankes verschwinden.
Realistischer und individueller ist die Situation in der Crafts-Strickmode. Zwar zeigt der Pantone fashion color report fall 2012 ebenfalls Farbe, aber French Roast, Harmony Gold & Titanium gesellen sich alle zur Gattung der Pastelltöne – wenn auch knallig. Zudem birgt die Stricktechnik mehr Individualität. So zu sehen auf der Eröffnungsmodenschau der h+h Cologne. Die Internationale Fachmesse für Handwerk + Hobby. Ohne sich entschuldigen zu wollen klingt der Titelzusatz etwas verstaubt und irreführend, denn unter Hobby versteht der Volkskonsens einsame Männer an ihren Modelleisenbahnen oder eben biedere Frauen die sich jeden Donnerstag pünktlich um 7:30 Uhr zur gemeinsamen Aquagymnastik treffen.
Die h+h Cologne präsentiert neben zahlreichen Herstellern von Crafts-Strick- & Nähartikeln Designer, die ihre Mode auf dem Laufsteg präsentieren. Und sie können sich sehen lassen, denn der Andrang der Besucher war beachtlich, und es fühlte sich echt an, dass die Models nicht ausschließlich der Altersgruppe einer teils gescripteten Modelshow auf Prosieben entsprachen. Denn die Mädels sind auch nicht die Zielgruppe der h+h Cologne.
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