Anleitung: Krawatte stricken
Eine Krawatte stricken ist wirklich leicht. Mit dieser kostenlosen Strickanleitung mit Bildern gelingt die selbstgestrickte Krawatte garantiert.
Immer wieder wurden wir gefragt: „Könnt Ihr auch Krawatten stricken und habt ihr eine Anleitung hierfür?“ Hatten wir nicht. Bis jetzt. Hier findest du die ultimative Anleitung für eine gestrickte Krawatte. Unsere ist in schwarz. Welche Farbe deine haben wird, das weißt nur du. Beim Stricken hatten wir eine ganze Menge Spaß:
Was brauchst Du zum Krawatte stricken?
- 100 g Baumwollgarn gasiert und mercerisiert (125 m/50 g),
- ein Nadelspiel der Stärke 2,5
1. Schritt: Maschen aufnehmen
- Du nimmst 16 Maschen verteilt mit vier Maschen auf jeder Nadel auf.
2. Schritt: Rechte Maschen in Runden
Anschließend strickst nun in Runden rechte Maschen.
3. Schritt: Zunehmen
Wenn du 80 cm gestrickt hast, beginnst du mit der Zunahme auf der Rückseite der Krawatte. Dazu verdoppelst du die drittletzte Masche auf der rechten Rückseiten-Nadel und die dritte Masche auf der linken Rückseiten-Nadel.
4. Schritt: 19 weitere Runden
Nun strickst du 19 Runden weiter. Vorne hast du jeweils 4 Maschen auf den beiden Nadeln, hinten jeweils 5 Maschen.
5. Schritt: Verdoppeln
In der 20 Runde nach der ersten Zunahme verdoppelst du wieder die drittletzte Masche auf der rechten Rückseiten-Nadel und die dritte Masche auf der linken Rückseiten-Nadel. Im Anschluss folgen wieder 19 Reihen.
6. Schritt: 15x zunehmen
15mal führst du insgesamt die Zunahmen auf der Rückseite aus, wie oben beschrieben. Nachdem du noch einmal 19 Reihen gestrickt hast, beginnst du mit der Abnahme.
Dazu musst du zunächst einmal die Maschen gleichmäßig auf die Nadeln verteilen. Das heißt: Die ersten 7 Maschen der rechten Rückseiten-Nadel (rR) schiebst du auf die linke Vorderseiten-Nadel (lV). Die letzten 8 Maschen der linken Rückseiten-Nadel (lR) werden auf die rechte Vorderseiten-Nadel (rV) verteilt. Somit hast du eine Verteilung der Maschen wie folgt: 12-11-12-11 (rR-lR-rV-lV).
7. Schritt: Abnehmen
Die Abnahme beginnt nun wie bei der Spitze einer Socke: Dazu strickst du die erste Masche auf der rechten Rückseiten-Nadel rechts, anschließend wird eine Masche wie zum Rechtsstricken abgehoben, eine Masche rechts gestrickt und die abgehobene Masche über die gestrickte Masche gezogen (überzogene Masche). Die restlichen Maschen dieser Nadel werden rechts gestrickt, die folgenden Maschen der linken Rückseiten-Nadel werden ebenfalls rechts gestrickt, bis auf die letzten drei. Die dritte und die vorletzte Masche werden rechts zusammengestrickt, die letzte Masche strickst du ganz normal rechts.
8. Schritt: Noch einmal
Die beiden Nadeln der Vorderseite werden auf dieselbe Weise gearbeitet. Die erste Masche der rechten Vorderseiten-Nadel rechts stricken, es folgt eine rechts überzogen gearbeitete Masche, die restlichen Maschen strickst du rechts bis zum Ende der linken Vorderseiten-Nadel. Sind noch drei Maschen übrig, werden zwei Maschen rechts zusammengestrickt, die letzte Masche wird wieder rechts gearbeitet.
9. Schritt: Eine Runde ohne Abnahme
Es folgt eine Runde ohne Abnahme. Im Anschluss nimmst du in jeder Reihe ab wie zuvor beschrieben.
10. Schritt: Fertig
Zum Schluss befindet sich auf der Vorder- und der Rückseite jeweils noch eine Masche. Schneide den Faden in ausreichender Länge ab und ziehe ihn durch die beiden Restmaschen.
12. Schritt: Fäden vernähen
Nun musst du noch die Fäden vernähen und schon kannst du die Krawatte binden.
Und noch ein paar Spaßbilder:
Ich bin noch Anfänger und ich verstehe es mit den Zunahmen nicht. 15x zunehmen…Also 19Runden stricken und dann nehme ich 2 Maschen zu, dann erneut 19 Runden stricken und wieder 2 Maschen zunehmen usw. Zählen dann die 2 Maschen auch als 2 von den 15? Allerdings wären das dann ja 16 Maschen. Wenn es aber 15 x sein soll, ist das dann nicht zu lang? 19 Maschen sind ca.6cm bei mir (nicht gemessen) wenn ich das mal 15x nehme sind es ja schon 90cm, plus die 80cm vom Anfang. Wird das dann nicht viel zu lang? Hoffe mir kann jemand helfen?
Danke!
Hallo Daniela,
es ist zwar schon eine Weile her, dass ich die Krawatte gestrickt habe, aber ich kann dir sagen, dass du insgesamt 15mal zunehmen musst. Hier sind die ersten zwei Maschen schon eingerechnet. Bei dem Bild mit dem Zentimetermaß siehst du, dass ich meine Zunahmen alle 4 cm gemacht habe. So komme ich mit den 80 cm vom Anfang also auf 140 cm. Und mit der Spitze bin ich dann beim Maß einer durchschnittlichen Krawattenlänge angekommen. Wenn du für ca. 6 cm auf 19 Maschen kommst, wird deine Krawatte wirklich zu lang. Vielleicht hast du eine Wolle mit einer anderen Lauflänge gewählt (steht auf der Banderole – bei mir sind es 125 m/50 g).
Wenn dies der Fall ist, musst du neu rechnen. Mache zunächst eine Maschenprobe. Stricke ein Probeläppchen, das größer als 10 x 10 cm im Quadrat ist. Zähle aus, wie viele Maschen du bei einer Breite von 10 cm gestrickt hast. Zähle auch die Anzahl der Reihen, die 10 cm ergeben.
Im Bereich der Zunahmen hat die Krawatte eine Länge von ca. 60 cm. Du hast die Reihen bei deiner Maschenprobe gezählt (z. B. 48 Reihen). Die multiplizierst du mit 60, geteilt durch 10. Dann erhältst die die Anzahl der Reihen für die Zunahmen (Beispiel 48 x 60 : 10 = 288 Reihen)
Jetzt musst du berechnen, wie viele Maschen du auf den 60 cm zunehmen musst. Vermiss eine fertige Krawatte. Wie breit ist sie an der schmalen, wie breit an der breitesten Stelle? Subtrahiere nun das doppelte Maß (doppelt, weil du in Runden ja doppelt strickst) der schmalsten Stelle vom doppelten Maß der breitesten Stelle der Krawatte. Ich habe eben schnell mal eine Krawatte meines Mannes ausgemessen. An der schmalen Stelle ist sie 3 cm breit und an der breitesten 9 cm. (Aber vielleicht möchtest du ein anderes Maß stricken.) In Falle der Krawatte meines Mannes müsstest du 9 x 2 – 3 x 2 rechnen. Das ergibt eine Zunahme von 12 cm. Jetzt kommt wieder Dreisatz: Multipliziere die Anzahl der Maschen auf 10 cm (Maschenprobe) mit der Zunahme, geteilt durch 10. Wenn meine Maschenprobe z. B. 25 Maschen auf 10 cm ergibt und ich eine Zunahme von 12 cm habe, sieht das wie folgt aus: 25 x 12 : 10. Das Beispiel ergibt eine Zunahme von insgesamt 30 Maschen.
Da du ja in jeder Zunahmereihe 2 Maschen zunimmst, müsstest du in unserem Muster 15mal zunehmen. Teile nun die Anzahl der Reihen für die Zunahmen durch die Anzahl der Zunahmereihen. Dann hast du das Maß erhalten, wie viele Reihen zwischen den Zunahmen liegen. (Beispiel 288 : 15 = 19 Reihen)
Boh, ich hoffe, ich habe dir jetzt vor lauter Rechnerei nicht den Spaß an deiner Strickerei genommen. Jedenfalls wissen wir wofür wir im Matheunterricht aufgepasst haben. Anhand der Beispiele müsste eine Umrechnung funktionieren.
Dir, liebe Daniela, wünsche ich gutes Gelingen und gib mal Bescheid, was der Empfänger der Krawatte von deiner Arbeit gesagt hat.
Wollige Grüße
Barbara
Sehr toll. Ich habe beim letzten Mal leider die Falsche Wolle genommen und dann war es etwas “fusselig” :-/
Moin Lutz,
besser spät als nie. Ein sehr guter Hinweis. Niemand möchte eine Fusselkrawatte 😉
Beste Grüße,
Mark
Finde ich sehr cool, brauche ich auch!
Krawatten find ich cool, gestrickt noch cooler und endlich auch passend für die Dame herzustellen 🙂