Es ist schon etliche Jahre her, genauer gesagt über 30 Jahre, als ich – kurz vor der Geburt meines ersten Sohnes – eine Krabbeldecke nähen wollte. Entdeckt hatte ich die Patchwork-Decke im Buch “Das große Geschenkebastelbuch” aus dem Verlag Gruner + Jahr. Sie ist zwar etwas in die Jahre gekommen, aber sie hat auch allen Kindern einen warmen Ort zum Spielen geboten.
Ich erinnere mich noch, welche Schwierigkeiten ich zunächst beim Nähen der Decke hatte, denn die Nähmaschine – eine Leihgabe meiner Schwiegermutter – tierisch schwer – hat total gezickt. Ich weiß heute nicht mehr, welche Probleme genau mich zu Wutausbrüchen brachten. Obwohl ich die Maschine am liebsten in die Ecke geworfen hätte, war ich ausdauernd und habe nicht aufgegeben. Letztendlich war ich total stolz, als junge Mutter, auf meine selbstgenähte Krabbeldecke.
Meine Einkaufsliste
Zum Nähen wurden 25 Quadrate aus Baumwollstoff im Maß von 24 x 24 cm (inkl. Nahtzugabe) zugeschnitten. Die Stoffe hatte ich etwas größer gekauft; so war genügend Material für die Applikationen vorhanden. Für die Unterseite wurde ein Quadrat aus einem Baumwollstoff mit dem Maß von 1,20 x 1,20 m benötigt. Gefüllt habe ich die Decke mit Acrylvlies. Die Dame im Stoffgeschäft hatte mir empfohlen, für die Applikationen Vliesofix zu verwenden. (Hierzu später mehr.) Zu guter letzt stand damals 4,50 m Schrägband auf meiner Einkaufsliste.
Applikationen mit Vliesofix
Die Motive hatte ich spiegelverkehrt auf die Papierseite des Vliesofix abgepaust und grob ausgeschnitten. Mit der rauen Seite wurde das Vliesofix auf die linke Seite des Stoffes gelegt und aufgebügelt. Jetzt konnte ich die Motive – Stoff plus Vliesofix – exakt ausschneiden und das Trägerpapier abziehen. Das Quadrat, auf das das Motiv appliziert werden sollte, hatte ich glatt – mit der schönen Seite nach oben – auf das Bügelbrett gelegt und die Motivteile mit der beschichteten Seite nach unten auf dem Stoff ausgerichtet. Vorsichtig kam ein feuchtes Tuch drüber und schrittweise wurde das Motiv aufgebügelt. Mit einem Zickzackstich in passender Farbe konnten nun die Applikationen umnäht werden. Insgesamt mussten 13 Quadrate mit Applikationen versehen werden.
Krabbeldecke nähen
Zum Nähen wurden fünf Streifen aus jeweils fünf Quadraten genäht. Dann wurden die Streifen aneinandergesetzt. Die Motive hatte ich dabei so angeordnet, dass immer abwechselnd ein über das andere Quadrat eines mit einer Applikation war. Unter diese gepatchte Oberseite kommt das Unterseitenquadrat. Den Zwischenraum hatte ich mit einem Vlies ausgepolstert. Alle drei Lagen wurden mit dem Schrägband zusammen eingefasst. Zum Schluss hatte ich quer über alle Schnittpunkte der Quadrate jeweils eine kurze Naht gesetzt, damit Oberstoff, Vlies und Unterstoff nicht verrutschten.
Hallo Barbara,
auf der Suche nach einer Krabbeldecke für meine Enkelin bin ich auf deinen Beitrag gestoßen.
So eine Freude! Vor 36 Jahren hat schon meine Mama für ihr Patenkind genau diese Decke genäht. Und ich hätte ja niemals geglaubt, dass ich diese hier finde! Es war ein Handarbeitsbuch, damals von Tchibo oder Eduscho, stimmt’s? Ich werde durch sämtliche Bände schmökern, bis ich die Anleitung wieder finde und dann loslegen – die Farben etwas ändern, vielleicht eine neue Applikation dazunehmen und auch Josefa wird ihre Freude daran haben. Vielen Dank! Ulrike
Hallo Ulrike,
welch schöner Kommentar! Es kann schon sein, dass ich das Buch damals bei einem der genannten Kaffeeanbieter entdeckt habe. Wie geschrieben, heißt es “Das große Geschenke-Bastelbuch”. Wenn du den Titel bei Google eingibst, siehst du bei den Bildern, wie das Buchcover ausschaut. Dann brauchst du nicht alle Bände durchschmökern, um zur Spieldecke fürs Baby zu kommen. Zeige mir doch einmal ein Foto, wenn du deine Decke für die kleine Josefa fertig genäht hast. Ich würde mich sehr darüber freuen.
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
auch ich habe mich sehr gefreut diese altbekannten Motive wieder zu sehen!
Meine erste Krabbeldecke ist 1988 entstanden, zur Geburt meiner ersten Großnichte. Damals habe ich mich noch sehr an das Original gehalten. Das war auch mein Einstieg in Patchwork und Quilten. Es sind danach noch unzählige weitere Krabbeldecken entstanden. Die letzte im vergangenen Jahr zur Geburt der ersten Tochter jener Großnichte aus 1988, mit modernen Stoffen, knalligen Farben und Patchworkrahmen – und es hat wieder sehr viel Spaß gemacht!
Ina
Hallo Ina,
ach, wie schön!. Das Buch, aus dem ich – bei mir war es sogar schon 1985 – die Decke genäht habe, wurden damals von einem Kaffeeröster angeboten. Anscheinend gefiel uns beiden die Decke. Aber ganz ehrlich, die Motive sind so zeitlos. Du hast es schon umgesetzt. Ich denke, dass ich sicher auch noch einmal eine nähen werde, wenn sich in der Verwandtschaft Nachwuchs ankündigen sollte. Sie gefällt mir immer noch so gut. Und ich bin jetzt auch besser ausgestattet als damals mit der Leihgabe der Schwiegermutter. Du hast bestimmt auch mehr Erfahrung gesammelt durch deine Aktivitäten im Pa