Die meisten Anleitungen beginnen mit dem Hinweis: “Schlagen Sie soundsoviele Maschen an.” Um der Anweisung zu folgen, gibt es verschiedene Techniken. Eine der beliebtesten und meist genutzten Anschlagsformen ist der Kreuzanschlag. Er lässt sich einfach arbeiten und ist kompatibel mit nahezu jedem Strickmuster. Zudem ergibt er einen elastischen, gleichmäßigen Rand.
Was ist ein Kreuzanschlag und woraus besteht er?
Vom Kreuzanschlag sprichst du, wenn zwei Fäden, der Arbeitsfaden und der Anschlagfaden, miteinander verschlungen werden. Für jeden Faden kannst du ein separates Wollknäuel verwenden, doch in der Regel arbeitest du den Kreuzanschlag mit einem einzigen Knäuel. Dabei bezeichnest du den ersten Teil des Fadens als Anschlagsfaden, den zweiten als Arbeitsfaden. Wichtig ist, dass du die Länge des Anschlagsfadens ausreichend bemisst. In meinem Beitrag findest du dazu mehrere Methoden.
Der Anfang des Kreuzanschlags
Du hast bereits die Länge des Anschlagsfadens abgemessen. Bilde ein V mit dem Zeigefinger und dem Daumen deiner linken Hand. Darüber legst du den Faden. Das Fadenende liegt vorne vor dem Daumen. Der Übergang von Anschlagsfaden und Arbeitsfaden befindet sich genau zwischen Daumen und Zeigefinger.
Halte mit zwei oder drei der übrigen Finger die beiden Fadenteile fest und bringe so eine Spannung auf den Faden zwischen Daumen und Zeigefinger.
Nimm die Stricknadel in deine rechte Hand und bilde eine Öse. Dazu schiebst du die Nadel von links nach rechts unter den Faden zwischen deinem Daumen und Zeigefinger.
Drehe die Nadel und schon hast du eine Öse gebildet.
Die erste Masche mit dem Kreuzanschlag
Schiebe die Stricknadel unter das Fadenteil, das sich vor dem Daumen befindet.
Schiebe die Stricknadel über das Fadenteil, das über den Zeigefinger läuft.
Greife mit der Nadel den Faden und ziehe ihn nach vorne
durch die Schlinge um den Daumen.
Löse die Schlinge vom Daumen und
ziehe den Faden fest, indem du mit dem Daumen auf den vorderen Faden Spannung aufbaust.
Dabei hast du den Daumen schon gleich wieder in die richtige Postion gebracht, um im Anschluss die nächste Masche – wie oben beschrieben – mit dem Kreuzanschlag anzuschlagen.
Auf diese Weise nimmst du die gewünschte Maschenzahl mit den Kreuzanschlag auf.
Zwei Seiten beim Kreuzanschlag
Der Kreuzanschlag hat auf der einen Seite gleichmäßige Bögen (s. Foto oben), auf der anderen Seite kleine Knötchen, ähnlich wie bei linken Maschen. Grundsätzlich ist es Geschmacksache, welche Seite auf der Vorderseite des Strickstücks sichtbar ist.
Strickst du in Hin- und Rückreihen und möchtest die Bögen vorne haben, dann solltest du nach dem Maschenanschlag die Arbeit wenden und mit einer Rückreihe beginnen.
Alternativen zum Kreuzanschlag
Kreuzanschlag mit doppeltem Daumenfaden
Legst du den Anschlagsfaden doppelt, arbeitest du einen Kreuzanschlag mit doppeltem Daumenfaden. In diesem Fall wird die Anschlagskante dicker und strapazierfähiger. Sie kann aber auch zweifarbig gestrickt werden, was dem Strickstück eine besondere Optik geben kann. Mehr zum Kreuzanschlag mit doppeltem Daumenfaden findest du hier.
Estnischer Maschenanschlag
Wenn du bei jeder zweiten Masche den Anschlagfaden andersherum um den Daumen legst, dann arbeitest du den Estnischen Maschenanschlag, der ebenfalls elastisch ist.
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