2019 stellte die Initiative Handarbeit auf der h+h Cologne, der Fachmesse für Handarbeit und Hobby, die Mitmachaktion Make me Take me vor. Stricker, Häkler und Näher wurden aufgefordert, Make me Take me-Taschen oder -netze anzufertigen und diese zu verschenken. Dabei sollten die Beschenkten auf Umwelt belastende Plastiktüten verzichten. Frei nach dem Motto:
“Stricker, Häkler, Näher lasst uns gemeinsam die Welt verbessern.”
Das Ziel waren 10.000 nachhaltige Taschen oder Netze bis zum Jahresende 2019. Begeistert strickte, häkelte und nähte die Handarbeits-Community und so konnte die Initiative Handarbeit schon nach kurzer Zeit das Gratis-Label mit der Zahl 10.000 verschicken.
2021 – die Aktion geht mit neuen Anleitungen weiter
Bei diesjährigen h+h cologne @home berichten die Verantwortlichen der Aktion Make me Take me, nahezu 70.000 Labels wurden bereits angefordert. Da das steigende Interesse an Nachhaltigkeit für die Handarbeitsbranche eine wichtige Rolle spielt, werde es in 2021 auch weitergehen. Bis zum Jahresende ist die Zahl 100.000 Make me Take me-Taschen angepeilt und damit die Handarbeiter neue Lust bekommen, stellt die Initiative Handarbeit zwei neue, kostenlose Anleitungen zur Verfügung:
- Für die #makemetakeme-Häkeltasche 2021 hat Susanne Müller vom Label Paula m. eine schicke Tasche im typischen Paula m.—Look entworfen!
- Aus dem Atelier von Anke Gerdes Swafing/cherrypicking_anke stammt die neue #makemetakeme-Tasche zum Nähen.
Eine neue Make me Take me-Tasche – bestickt und genäht
Eine Einkaufstasche kann nie zu groß sein. Deshalb hat mich die Make me Take me-Tasche zum Nähen begeistert. Ein fester schwarzer Stoff liegt bereit. Ideal für eine große Einkaufstasche mit den Endmaßen 45 x 50 cm. Doch ganz uni schwarz? Nein, hier sieht mein Plan anderes vor.
Dazu muss ich berichten, dass seit einiger Zeit eine Stickmaschine bei uns eingezogen ist. Mit den zauberhaften Stickdateien von Makema.de soll meine Make me Take me-Tasche bestickt werden. Schon als ich die Girl Gang zum ersten Mal sah, war ich ganz angetan von diesen Zeichnungen aus der Feder von Marit Warncke. Die Girls mit Namen Coco, Filipa, Kora, Nava und Suna sind sogenannte Scribbels. Sie basieren auf handgezeichneten Strichzeichnungen, die Marit zu coolen Stickdateien umgewandelt hat.
Die Motive werden auf den Stoff gestickt
Das Schnittmuster zeichne ich zunächst auf den Stoff auf. Damit schaffe ich Hilfslinien für die Positionierung der Ladies. Anschließend speichere ich die Stickdateien mittels eines USB-Sticks auf der Stickmaschine. Nun heißt es, den Stoff sowie ein Reißvlies darunter als Stabilisator in den Stickrahmen einspannen. Die Girl Gang benötigt dazu einen Stickrahmen mit einer Größe von 12 x 18 cm sowie Stickgarn in einer einzigen Farbe. Das macht das Sticken sehr bequem. Denn ein Wechsel zu anderen Farben entfällt somit. Ich habe mich für ein hochwertiges Viskosestickgarn mit einem schönen Glanz in einem Hellgrau entschieden.
Jetzt kann es losgehen.
Der Stickmaschine zuzuschauen macht total viel Spaß. Wie aus dem Nichts kommen Stich für Stich Marits Zeichnungen auf den Stoff.
Nach 23 Minuten und 7.815 Stichen ist die Stickdatei Nava beendet. Es folgen Kora, Suna und Coco auf der zweiten Taschenseite.
Am Ende schneide ich noch die Sprungfäden ab (manche Maschinen machen das automatisch) und reiße das Reißvlies auf der Rückseite weg. Der erste Teil der Make me Take me-Tasche ist nun fertig.
Mehr zum Sticken mit der Stickmaschine
Wenn du mehr über das Sticken mit der Stickmaschine erfahren möchtest, kann ich dir den YouTube-Kanal von Make ma! empfehlen. Hier findet auch alle 14 Tage mittwochs, 20:15 Uhr, ein Stream statt, bei dem besondere Techniken erklärt oder auch neue Stickdateien vorgestellt werden.
Die Make me Take me-Tasche wird genäht.
Entlang der aufgezeichneten Schnittmuster-Linien schneide ich den Stoff für die Make me Take Me-Tasche zurecht. Das ursprüngliche Schnittmuster sieht kein Futter vor. Da mich aber die Rückseiten der Stickereien im Inneren meiner Tasche stören, entscheide ich mich, ein Futter aus einem leichten grau gemusterten Baumwollstoff einzuarbeiten.
Deshalb lege ich die beiden Oberstoffteile auf den Futterstoff und übertrage auch hier den Schnitt. Allerdings kürze ich die Tasche in der Länge um den oberen Rand, der ja bei der Tasche eingeschlagen werden soll. Als Träger nehme ich keine fertigen Bänder, sondern arbeite diese aus dem stabilen Außenstoff.
Jetzt geht es ganz schnell!
An Außen- und Futterstoff schließe ich die seitlichen und die unteren Kanten. Anschließend kommen die Bodenecken an die Reihe. Nun folgt das Aufnähen des Taschenträgers jeweils auf die beiden Außenstoffseiten. Nachdem diese Vorbereitungen getroffen sind, werden Außen- und Futterstoff rechts auf rechts ineinander gesteckt und an der oberen Kante zusammengenäht. Wohlweislich habe ich am Boden des Futters eine Wendeöffnung gelassen, so dass ich die Make me Take me-Tasche auf rechts wenden kann. Die Wendeöffnung schließe ich. Die obere Kante des Außenstoffes schlage ich – wie im Schnittmuster angegeben – sieben Zentimeter nach innen ein und steppe sie oben ab. Fertig ist die Make me Take me-Tasche!
Halt! Fehlt da nicht was?
Ja, das Label fehlt!
Eine Make me Take me-Tasche wird erst durch das Label komplett. Nun hatte ich 2019 mehrere Labels bestellt und diese auf meine Netze und Taschen (alle bereits verschenkt) befestigt. Bis auf eines. Das lag – wohl gehütet – in einer Schublade. So war das natürlich nicht gedacht!!!! Dafür erhält es jetzt auf der besonders hübschen Girl Gang Tasche einen sichtbaren Platz direkt oben zwischen den Trägern.
Und wird es noch weitere Make me Take me-Taschen geben?
Das Sticken und Nähen hat so viel Spaß gemacht, dass es sicherlich noch weitere bestickte Make me Take me-Taschen geben wird. Der Plan sieht zunächst eine kleine Variante für eine kleine Lady vor. Im Partnerlook mit der Mama kann sie dann mit einer eigenen Tasche zum Einkaufen gehen. Das Motiv wird aber ein kindgerechtes sein. Wie wäre es mit dem kleinen Fuchs? Den liebt sie nämlich schon abgöttisch.
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