Anleitung: Häkelbeutel im Ethno-Look häkeln
Der Beitrag enthält Werbung – Da mein Korb, in dem ich meine Strickprojekte aufbewahre und der mich schon auf vielen Reisen begleitet hat, langsam in die Jahre gekommen ist, muss mal was Neues her. Der schicke Häkelbeutel, zu dem es eine kostenlose Anleitung bei Schachenmayr gibt, als Projektbeutel kommt da gerade recht. Zunächst will ich den Beutel häkeln und später ein Futter einnähen. Am Rand des Futters sollen Taschen auf- bzw. eingenäht werden, damit Schere, Zentimetermaß, die Dose mit den Vernähnadeln, Maschenmarkierer etc. einen festen Platz haben und dadurch immer griffbereit sind.
Den Häkelbeutel häkeln
Der Ethno-Look
Mit seinem geometrischem Muster auf Vorder- und Rückseite und den warmen, erdigen Farben ist der Häkelbeutel im Ethno-Look wirklich ein Hingucker.
Das Material für den Häkelkorb
Journey, ein Bändchengarn mit Baumwollanteil, ist wunderbar weich. Für Extravolumen sorgen sechs weiße Fäden im Inneren des Bändchens. Das erfordert dann natürlich auch eine dicke Häkelnadel und mit Nadelgröße 5 – 5,5 wächst der Häkelbeutel rasch. Besonders gefällt die melierte Färbung. Meinen Beutel möchte ich in den Farben häkeln, wie sie in der Anleitung zu sehen ist. Die Hauptfarbe ist Granat (Journey Farbe 00037). Das geometrische Muster wird in Stahl (Farbe 00092) und Kamelie (Farbe 00033) gearbeitet. Da das Garn Journey in 16 Farben angeboten wird, sind sicherlich auch andere tolle Farbkombinationen möglich.
Ich habe für die Tasche allerdings insgesamt 5 Knäuel der Hauptfarbe benötigt, um die Tasche nach der Anleitung fertigzustellen.
Der Häkelbeutel
Vorder- und Rückseite des Beutels werden in einem Stück quer gehäkelt. Dadurch erhält der Häkelbeutel eine gute Stabilität. Das grafische Muster wird mit der “Tapestry-Technik” gehäkelt. Hierbei wird der Faden, der gerade nicht gehäkelt wird, über die Vorreihe gelegt und mit der aktuellen Farbe einfach umhäkelt. Das ist der Vorteil beim Häkeln. Beim Stricken würde der Faden hinter der Arbeit geführt und auf der Rückseite sind Spannfäden sichtbar.
Bei meinem Häkelbeutel sind, dank der Tapestry-Technik, Vorder- und Rückseite gleich. Ist der Taschenteil des Beutels gehäkelt, werden erste und letzte Reihe zusammengenäht, so dass ein Schlauch entsteht.
Das ist nur ein Teil. Jetzt müssen noch obere Blende, der Taschenboden, ein Träger und die Kordel gehäkelt werden.
Die Blende wird mehrfarbig überwiegend mit festen Maschen gehäkelt. Eine Reihe mit Stäbchen dient als Kordeldurchzug. Eine dekorative Note erhält die Blende durch eine Reihe Krebsmaschen.
Krebsmaschen werden in der Regel als dekorativer Abschluss eingesetzt. Dabei werden feste Maschen nicht von rechts nach links, sondern von links nach rechts gehäkelt. Durch die Verwendung von Kontrastgarn kommen sie noch stärker zur Geltung. In diesem Video von Bunte Galerie wird gezeigt, wie die Krebsmaschen gehäkelt werden.
Für den Träger werden feste Maschen rundherum um eine lange Luftmaschenkette von 160 Maschen gehäkelt. So hat man zunächst 320 Maschen zu verarbeiten. Puh, Die werden aber noch mehr, weil es Zunahmen für die schöne Rundungen an den Enden gibt.
Die Arbeitsweise, den Träger so zu häkeln, ist sehr durchdacht.
Die Richtung der Maschen weisen durch das Rundstricken einmal nach links, einmal nach rechts. Dadurch erhält der Träger eine besondere Stabilität. Würdest du fünf Maschen aufnehmen und vertikal den Träger für den Beutel häkeln, so wird er sehr dehnbar. Für den Abschluss wird in einer Kontrastfarbe, hier grau, mit Krebsmaschen die letzte Reihe gehäkelt und erhält hier eine dekorative Kante.
Auch der Häkelbeutel Boden wird gegengleich gearbeitet. Zunächst die eine Hälfte, dann die andere.
Das Fertigen der Kordel für den Häkelbeutel funktioniert ganz einfach mit Luftmaschen über die eine Kettmaschenreihe gesetzt wird. Sie wird, wenn die Blende an den Taschenschlauch genäht wurde, mit einer Sicherheitsnadel durchgezogen. Mit der Kordel lässt sich der Häkelbeutel schnell verschließen.
An en Kordelenden fehlte mir noch etwas. Ich dachte zunächst daran, eine große Perle anzubringen, habe dann – passend zum Ethno-Look – lustige Troddeln aus dem Restgarn gefertigt.
Futter für den Häkelbeutel nähen
Den Beutel häkeln ist eine Seite. So kann er zum Strand, Shoppen oder zum Sport ausgeführt werden und bietet Platz für Portemonnaie, Schlüssel, Smartphone und alles andere, was man so mitnehmen möchte. Wie schon geschrieben, möchte ich meinen Häkelbeutel als Projektbeutel nutzen. Als relativ ordentlicher Mensch hasse ich es, wenn sich Schere, Maschenmarkierer, Maßband, Strick- und Häkelnadeln usw. durcheinander im Beutel befinden und ich erst einmal kramen muss, bevor ich z. B. die Schere gefunden habe. Deshalb habe ich ein Futter mit Taschen eingenäht. Ein weiterer Vorteil des Futters ist, dass auch kleinteilige Dinge nicht durch die Löcher der Maschen verloren gehen.
Hier noch einmal detaillierter
Auf der einen Seite habe ich Taschen aufgenäht, auf der anderen Seite eine Tasche mit Reißverschluss eingenäht. Letzteres war für mich wichtig, weil ich unterwegs mein Portemonnaie, den Schlüssel und das Smartphone sicher unterbringen will.
Wie eine Innentasche mit Reißverschluss eingenäht wird, zeigt Gabriele von Congabaeren in ihrem Video sehr anschaulich.
Auf der anderen Seite, habe ich zunächst eine abgeschrägteTasche für meine Schere auf das Stoffstück genäht, das später mit drei aufgesetzten Taschen die übrigen Zubehörteile beinhalten soll.Das Taschen-Stoffstück habe ich auf die Hälfte rechts auf rechts gefaltet, die obere Seite und die offene kurze Seite wurden füßchenbreit abgesteppt und auf rechts gedreht. Die Tasche habe ich auf den Futterstoff gelegt, festgesteckt und an den beiden kurzen Seiten festgenäht. Ebenso habe ich rechts und links neben der Scherentasche eine Naht gesetzt, so dass die große Tasche in drei Einschübe unterteilt wird.
Mein Maßband sollte auch noch einen Platz erhalten. Deshalb habe ich einen Stoffstreifen an eine Tasche genäht, kann das Maßband einhängen und mit einem Kam Snap-Knopf verschließen.
Maße für die Stoffe
- Futterstoff: 90 x 37 cm
- Boden: 34 x 17 cm
- aufgesetzte Tasche: 60 x 20 cm
- eingenähte Innentasche 32 x 22 cm
- Scherentasche: 24 x 20 cm
- Halter für Maßband 6 x 12 cm
Das brauchst du sonst noch
- 1 Reißverschluss 20 cm
- 1 Kam Snaps Druckknopf
Ich liebe Handarbeiten und besonders gerne häkle ich. Von der Tapestry Technik habe ich zwar schon gehört, aber nie mit dieser Technik gehäkelt. Ich werde diese Technik versuchen und diesen Häkelbeutel nacharbeiten, allerdings in Blautönen. Vielen Dank für die Inspiration.
Hallo Barbara,
ich freue mich, dass ich dich mit dem Häkelbeutel im Ethno-Look inspirieren konnte. In Blautönen kann ich ihn mir auch gut vorstellen. Ich wünsche dir viel Freude beim Häkeln und vor allem mit dem fertigen Beutel.
Wollige Grüße
Barbara
Hallo…..das ist ja mal ne tolle Idee…..ich schleppe zwar seltener meine Handarbeiten mit mir rum 😉 , aber auch für daheim wäre das nicht schlecht…..ich glaube ich kram mal in meinen Beständen und arbeite den Beutel mal nach wenn die Spinnensocken für meinen Jüngsten zum Geburtstag fertig sind 🙂
Gruß
Patricia
Hallo Patricia,
danke schön für das Kompliment. Auch daheim ist es gut, wenn Schere, Maßband, die Anleitung oder auch eine andere Stricknadel schnell greifbar sind. Lästiges Suchen, Kramen entfällt. Drum ist ein solcher Projektbeutel schon praktisch. Melde dich doch mal, wenn du mit deinem fertig bist und schicke uns ein Bild. Ich würde mich freuen und bin gespannt, wie dein Exemplar aussehen wird.
Wollige Grüße
Barbara