Ganseys von Di Gilpin & Sheila Greenwell – Buchbesprechung
[Beitrag beinhaltet WERBUNG] Ganseys, so heißt ein neues Buch, das im Stiebner Verlag erschienen ist und mir für diese Buchbesprechung vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Wie der Titel schon sagt, dreht sich alles um Ganseys, die traditionellen Pullover der englischen und schottischen Fischer. In ihrem Buch berichten die Autorinnen Di Gilpin und Sheila Greenwell über ihre neuesten Forschungsergebnisse zur Herkunft von Ganseys. Zudem haben sie ein großes Archiv der Einstrickmotive zusammengetragen und zeigen mit ihren Anleitungen, wie die Muster wundervoll für moderne Pullis und Accessoires genutzt werden können.
Das Besondere an Ganseys
Ganseys werden mit 5fädiger Wolle ohne Naht traditionell auf fünf langen Stahlnadeln besonders dicht in Runden gestrickt. Da die Pullis sehr körpernah getragen werden, arbeiten die Stricker/Strickerinnen Unterarmzwickel ein, um mehr Bewegungsfreiheit zu schaffen. Zudem liegen die Ärmel eng an und enden kurz über dem Handgelenk. Damit die Fischer beim Arbeiten nicht in Netzen, Haken und Takelage hängen bleiben. Die typischen Ganseymuster entstehen ganz einfach durch rechte und linke Maschen und teilweise auch durch kleine Zöpfe. Ihre Motive haben die jeweiligen Fischerfrauen erfunden und in der Familie weitergegeben. Auf diese Weise lässt sich in der Regel ihre Herkunft erkennen.
Zum Inhalt des Buches Ganseys
Die Geschichte der Ganseys
Nach der Einleitung gibt es ein kurzes Kapitel zur Geschichte der Ganseys. Dabei berichten die Autorinnen über ihre Recherchen in diversen schottischen Gansey-Sammlungen. Sie betrachten einige Beispiele und stellen uns auch deren Strickerinnen vor. Wir erfahren, welche Wolle, welche Nadeln und welch weiteres Zubehör die Fischerinnen für ihre Pullover genutzt haben.
Ein weiteres Kapitel befasst sich mit der Konstruktion und den entsprechenden Techniken zur Erstellung von Ganseys, ganz besonders sind hier die Zwickel und die Schulterbänder zu nennen.
Die große Mustersammlung
Bei ihren Recherchen zum Thema Muster der Ganseys haben Di und Sheila festgestellt, dass es in einigen Regionen eindeutige Trends für bestimmte Ornamente gibt. Das zeigen sie in ihrer Sammlung von über 150 Mustern, deren Kapitel sie nach bestimmten Gruppen (Rauten, Zöpfe, Lebensbaum, Fischgrätmuster etc.) gegliedert haben. Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Erläuterung des jeweiligen Designelements und deren Herkunft. Die jeweiligen Muster stellen die Autorinnen mittels einer Maschenprobe und einer Strickschrift vor.
Die Projekte mit Gansey-Muster
In ihrer Einleitung weisen die Autorinnen ihre Mustersammlung als Inspirationsquelle aus, um damit eigene Projekte zu entwickeln. Das haben auch Di Gilpin und Sheila Greenwell genutzt und viele der Muster in 10 Projekten für die ganze Familie einfließen lassen. Da finden wir Buchan, ein Gansey für Kinder oder Hudson, den körperbetonten Pullunder für den Mann. Weiter gibt es Handstulpen, einen Ganseyloop, einen kurzen Rundpassenpullover für Damen, Ganseysocken mit zweierlei Bündchen, eine Fischermütze, ein Ganseytuch, einen Gardigan im Gansey-Stil und ein Sommertop.
Die Anleitungen zu den Projekten
Zunächst berichten die Autorinnen zu jedem Projekt über ihre Motivation, dieses Teil zu entwerfen, über die Muster oder auch die verwendeten Farben. Die Anleitungen zu den einzelnen Projekten sind reich bebildert. Des Weiteren gibt es die allgemeinen Angaben zu Wolle, Maschenprobe, Nadeln, Zubehör und Konstruktion. Die Anleitung selber ist ausgeschrieben. Dabei geben zahlreiche Strickschriften genaue Arbeitsanweisungen für die Muster. Die Kleidungsstücke haben Angaben zu verschiedenen Größen S – XL, wobei die Maße für Brustumfang, komplette Länge, Länge bis zur Achsel, Größe von Armloch, Ärmellänge und Halsausschnitt in einer seperaten Tabelle die jeweiligen Größen definieren.
Besondere Kapitel
Das Buch endet mit einem allgemeinen Technikteil, einem Abkürzungsverzeichnis, Angaben zu den Autorinnen, einer Danksagung und einer Bibliographie. In letzterem haben Di Gilpin und Sheila Greenwell die Titel ihre Lieblingsbücher, – artikel und -websites über Ganseys aufgeführt.
sockshype-Fazit zum Buch Ganseys
Vor ein paar Jahren habe ich auf der niederländischen Insel Texel eine Ausstellung zu “Vissertruien” (niederländisch, Fischerpullover) besucht. Ich war damals ganz fasziniert von den alten, handgestrickten Pullovern mit so vielen unterschiedlichen Strickmustern. Dabei konnte ich erfahren, dass jede Familie ihre eigenen traditionellen Muster strickte. Deshalb war ich ganz gespannt auf das Buch Ganseys.
Das Buch Ganseys
Meiner Meinung nach ist das Buch Ganseys ein sehr wertvolles Buch. Di Gilpin und Sheila Greenwell geben uns interessante Einblicke in die Geschichte der Fischerpullover sowie ihrer Strickweise. Es macht Spaß die abwechslungsreichen Texte zu lesen, die mit guten, oftmals sehr alten Fotos dokumentiert sind. Die umfangreiche Mustersammlung ist ein wundervolles Archiv, das nicht nur die vielfältigen Muster präsentiert, sondern auch für eigene Entwürfe genutzt werden kann.
Und das zeigen sie uns ja auch an ihren 10 unterschiedlichen Projekten. Diese haben nichts mehr mit der ursprünglichen Arbeitskleidung der Fischer zu tun. Vielmehr sind sie Kleidungsstücke und Accessoires, die modern und durch die Anleitungen mit zahlreichen großen Strickschriften gut nachzuarbeiten sind.
Allen, die Spaß an Ganseys, ihren Mustern und den tollen Projekten der Autorinnen Di Gilpin und Sheila Greenwell haben, kann ich das Buch Ganseys wärmstens empfehlen.
Der Stiebner Verlag hat uns das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Über die Autorinnen
Infos zum Buch
Ganseys
von Di Gilpin und Sheila Greenwell
Kartoniert, Paperback
- Ganseys. 150 Strickmuster und 10 Modelle inspiriert vom traditionellen Fischerpullover. Alte Stricktechniken neu interpretiert: So stricken Sie Loops, Socken, Pullover u.v.m. mit »Gansey-Flair«
- Produkttyp: ABIS BOOK
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