Intarsien stricken – Stricktipp
Wenn du gerne mit mehreren Farben strickst, kommst du – nach dem Stricken von Streifen oder Jacquardmustern – irgendwann auch zum Intarsien stricken. Das ist eine Technik, bei der Farbflächen gearbeitet werden. Während du beim Jacquardmuster mit mehreren Fäden gleichzeitig arbeitest, verwendest du beim Intarsien stricken für jede Farbfläche nur einen Faden. Dafür benötigst du allerdings auch für jede Farbfläche ein eigenes Wollknäuel.
Vor einiger Zeit habe ich einmal die Anleitung zu einem Kissen hier auf sockshype veröffentlicht, bei dem ich das Triangle-Strickmuster mit der Intarsientechnik gearbeitet habe.
Welches Garn eignet sich zum Intarsien stricken?
Grundsätzlich kannst du jedes Garn zum Intarsien stricken verwenden. Wichtig ist, dass du für jede Farbfläche ein Garn in der gleichen Stärke – besser sogar noch das gleiche Garn in verschiedenen Farben – verwendest.
Sinnvoll ist es auch, den Anfang des Garnes aus dem Knäuelinneren zu nehmen. Dann rollen die Knäuel nicht durch den Raum und führen zu Fadenchaos. Ansonsten kannst du auch jedes Knäuel in ein Einmachglas oder eine Zip-Tüte packen. Dann bleiben die Knäuel in der Regel auch an ihrem Platz.
Welche Muster eignen sich?
Die verschiedenen Farbflächen kommen besonders gut heraus, wenn es klare Abgrenzungen zwischen den Farben gibt, wie zum Beispiel bei glatt rechts gestrickten Strickstücken. Dabei müssen die Flächen nicht unbedingt rechteckig sein. Dreiecke, Kreise, Rauten, aber auch ganz unterschiedliche Einstrickmuster können beim Intarsien stricken entstehen.
So strickst du Intarsien in Reihen
Beim Intarsien stricken in Reihen arbeitest du in den Hin- und Rückreihen unterschiedlich. Wichtig ist, dass du in jeder Reihe die einzelnen Farbflächen miteinander verbindest. Dazu verkreuzt du beim Farbwechsel die beiden Fäden miteinander. Im Einzelnen geschieht das folgendermaßen:
Verkreuzen der Fäden in der Hinreihe
Stricke in der Hinreihe zunächst die Maschen der ersten Farbe. Sobald ein Farbwechsel ansteht, ziehst du den Faden mit der ersten Farbe hinter der Arbeit nach links.
Im Anschluss holst du den Faden mit der Farbe, die jetzt an die Reihe kommt, hinter dem ursprünglichen Faden nach oben.
Nun schiebst du den ursprünglichen Faden hinter den neuen Faden und kannst mit dem neuen Faden die nächste Farbfläche stricken.
So funktioniert das Verkreuzen der Fäden in den Hinreihen.
Verkreuzen der Fäden auf der Rückseite
Beim Intarsien stricken auf der Rückseite musst du bei einem anstehenden Farbwechsel ebenfalls die Fäden verkreuzen. Diesmal findet diese Aktion nicht hinter, sondern vor der Arbeit statt:
Entsprechend ziehst du den ursprünglichen Faden vor der Arbeit nach links.
Im Anschluss nimmst du den Faden mit der neuen Farbe und führst ihn vor dem Faden der vorherigen Farbe nach oben.
Bevor du die nächste Farbfläche fortsetzt, legst du den Faden mit der vorherigen Farbe um den neuen Faden nach rechts und hast so die Fäden verkreuzt.
Auf der Rückseite kannst du die Verbindung der beiden Farbflächen beim Intarsien stricken erkennen. Durch das Verkreuzen der beiden Fäden entstehen auf der Rückseite kleine Schlingen..
Intarsien stricken in der Runde
Auch in Runden lassen sich hübsche Muster mit der Intarsientechnik arbeiten. Ich möchte dir nachfolgend eine Möglichkeit erklären, die ich bei den ImmiSocks angewendet habe.
Beim Stricken von Intarsien in der Runde strickst du zunächst alle Maschen einer Runde. Ist die Runde fertig, arbeitest du im Inneren des Strickstücks – wie bei den Rückreihen – weiter. Dabei verkreuzt du beim Farbwechsel die Fäden, auch am Rundenanfang und -ende. Bei letzterem allerdings mit einem kleinen Trick.
Das Stricken der Hinrunde mit Intarsien-Technik
Zu Beginn der Hin”runde” strickst du einen Umschlag. Das ist der Beginn des kleinen Tricks, um den Anfang und das Ende der Runde zu verbinden.
Du arbeitest weiter mit deinem Garn. Steht der Farbwechsel an, werden die beiden Fäden auf die gleiche Weise wie beim Intarsien stricken in Reihen verkreuzt. Das heißt, den Faden mit der ursprünglichen Farbe (A) ziehst du nach links. Hinter der Arbeit holst du den Faden mit der neuen Farbe (B) und wickelst den Faden A hinter dem Faden B nach rechts.
Es geht weiter mit der neuen Farbe bis eine Masche vor dem Rundenende. Diese Masche strickst du mit dem Umschlag am Rundenanfang im Muster zusammen. Nun sind Anfang und Ende der Runde verbunden.
Das Stricken der Rückrunde mit Intarsien-Technik
Jetzt wird gewendet und du strickst – wie bei der Rückreihe – im Inneren des Strickstücks weiter.
Die Rückrunde beginnst du wieder mit einem Umschlag. Auch hier sollen ja der Anfang und das Ende miteinander verbunden werden.
Stricke mit dem aktuellen Garn linke Maschen, bis du zum Farbwechsel kommst. Beide Garne werden verkreuzt.
Es geht mit linken Maschen weiter bis eine Masche vor dem Rundenende. Die letzte Masche wird auf die andere Anfangsnadel geschoben und mit dem Umschlag am Rundenanfang links zusammengestrickt. Die neue Masche geht zurück auf die ursprüngliche Nadel.
In diesem Prinzip von äußeren und inneren Runden strickst du das Strickstück weiter. Der Umschlag am Anfang wird jeweils mit der letzten Masche zusammengestrickt, um eine Verbindung der beiden Flächen zu schaffen.
Selbstverständlich kannst du auch Intarsien in Runden mit mehr als zwei Farben stricken. Wichtig ist, dass die einzelnen Farbflächen jeweils miteinander verbunden werden.
sockshype-Fazit zum Intarsien stricken
Man braucht ein wenig Übung, um diese Technik anzuwenden. Wenn du aber die hübschen Muster siehst, die mit ihr entstehen können, dann solltest du es einfach einmal ausprobieren. Das Triangle-Kissen bietet sicher eine gute Übung. Wichtig bei dieser Technik ist außerdem, dass du das Strickstück in den Hinreihen gegen, in den Rückreihen mit dem Uhrzeigersinn drehst. Sonst kann es schnell zu einem argen Fadensalat kommen. Mehr dazu findest du in diesem Beitrag.
Finde ich toll geht das auch mitfarbverlaufsgarn
Hallo Sylvia,
toll, dass dir unser Stricktipp zum Intarsienstricken gefällt. Selbstverständlich kannst du Intarsien auch mit Farbverlaufsgarn stricken. Sehr schön finde ich, wenn die zweite Farbe vielleicht unifarben aus dem Farbsegment des Verlaufsgarnes ist. Bei langen Farbverläufen kannst du u. U. auch beide Seiten gegengleich arbeiten. Hier sind die Möglichkeiten weitläufig. Viel Spaß beim Ausprobieren.
Viele Grüße
Barbara