Stricken – allein das Wort ruft bei vielen das Bild von gemütlichen Großmüttern hervor, die in einem Schaukelstuhl sitzen und fleißig Maschen zählen. „Das ist doch was für Omas“, hört man oft, wenn man über das Thema spricht. Doch wer das Stricken als altbacken abtut, verkennt die wahre Vielfalt und Modernität dieses Hobbys.
Woher kommt also das Vorurteil, dass Stricken „etwas für Omas“ ist?
Es hat historische Wurzeln. In Kriegs- und Nachkriegszeiten war Stricken oft eine Notwendigkeit, um Kleidung selbst herzustellen. Meistens waren es die Großmütter, die diese Fähigkeit beherrschten und weitergaben. Mit der Industrialisierung und der Einführung von maschinell gefertigter Kleidung galt Handarbeit zunehmend als überholt und wurde als „altmodisch“ wahrgenommen. Filme und Serien trugen dazu bei, dieses Klischee zu verstärken, indem sie oft ältere Frauen beim Stricken zeigten. Doch dieses Bild ist längst überholt.
Stricken im Wandel der Zeit
Stricken ist ein Kunsthandwerk mit einer langen Tradition, die weit über das Bild der strickenden Großmutter hinausgeht. Bereits im alten Ägypten und im Mittelalter wurde gestrickt, und es war keineswegs ausschließlich eine Beschäftigung für ältere Frauen. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Stricken ständig weiterentwickelt und ist heute so vielseitig wie nie zuvor.
Handarbeit als Trend
In einer Zeit, in der die Massenproduktion und das schnelle Konsumieren vorherrschen, wächst bei vielen Menschen der Wunsch nach Individualität und Nachhaltigkeit. Hier kommt das Stricken ins Spiel: Selbstgestricktes ist nicht nur einzigartig, sondern auch ein Statement gegen Fast Fashion. Die Möglichkeit, eigene Designs zu kreieren, macht das Stricken zu einem kreativen Prozess, der weit über das einfache Nacharbeiten von Mustern hinausgeht.
Moderne Strickbegeisterte lassen sich von aktuellen Trends inspirieren und schaffen Mode, die genau auf den eigenen Stil zugeschnitten ist. Ob minimalistische Pullover in schlichten Farben, aufwendige Fair-Isle-Muster oder Oversize-Cardigans – alles ist möglich.
Zudem hat sich auch die Welt der Garne völlig verändert. Hochwertige Garne wie Merinowolle, Alpaka, Kaschmir oder Seide bis hin zu nachhaltigen und veganen Alternativen wie Bambus oder Hanf lässt bei Selbstgestricktem jede Vorstellung von „altbacken“ hinter sich.
Die neue Generation von Strickern zeigt ihre Werke stolz auf Instagram und Pinterest, tauscht sich in Online-Communities aus und findet Inspiration in unzähligen Blogs und Tutorials.
Mehr als nur ein Hobby
Stricken ist heute nicht mehr nur ein Hobby. Es ist ein Ausdruck von Kreativität und Achtsamkeit, eine Form der Entschleunigung in einer hektischen Welt. Dabei ist Stricken für alle da – unabhängig vom Alter oder Geschlecht. Immer mehr junge Menschen entdecken das Handwerk für sich und tragen so dazu bei, dass das Stricken in einem völlig neuen Licht erscheint.
Fazit: Stricken ist zeitlos
Ist Stricken altbacken? Ganz und gar nicht! Stricken ist zeitlos und vielseitig. Es verbindet Generationen und wird immer wieder neu interpretiert. Es ist das perfekte Beispiel dafür, wie ein traditionelles Handwerk modern und relevant bleiben kann. Also raus mit den Nadeln und der Wolle – die nächsten Maschen warten schon!
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