Knit & Cinema Titelbild

Stricken im Kino – Das Knit & Cinema-Event in Hamburg

Ein neuer Trend in Deutschland. Im Interview spricht Nina-Celine aka Knitmates über ihr besonderes Strick-Event in Hamburg, bei dem Strickbegeisterte gemeinsam im Kino nadelten.

Stricken wird heute immer mehr zu einem geselligen Erlebnis, das man mit anderen teilt. Und warum nicht gleich im Kino? Genau das hat sich Nina-Celine, im sozialen Netz besser bekannt als Knitmates, gedacht und ein einzigartiges Event in Hamburg organisiert: „Knit & Cinema“ – Stricken im Kino! Eine wunderbare Gelegenheit, gemeinsam kreativ zu sein, neue Leute kennenzulernen und dabei einen Film zu genießen. In vielen Ländern gibt es solche Strick-Kino-Veranstaltungen bereits, doch in Deutschland steckt die Idee noch in den Anfängen.

Ich habe Nina auf der h+h 2025 getroffen und mich mit ihr zu einem Interview verabredet. Sie erzählt uns, wie sie auf die Idee kam, was es bei der Planung zu beachten gab und warum Stricken im Kino ein Erlebnis ist, das man nicht verpassen sollte.

Liebe Nina, danke schön, dass du dir die Zeit für unser Interview über das Knit & Cinema-Event nimmst. Stellst du dich bitte den sockshype-Lesern einmal kurz vor. Wer steckt hinter Knitmates, und wie bist du zum Stricken gekommen?

Ich komme aus Hamburg und bin 33 Jahre alt. Seit 2019 habe ich eine große Leidenschaft fürs Stricken entwickelt. Schon in der Grundschule habe ich das Häkeln gelernt, aber das Stricken habe ich mir selbst beigebracht, und zwar mit einer YouTube-Anleitung für Socken. Seitdem hat mich das Stricken nicht mehr losgelassen, und ich liebe es, neue Projekte zu starten und immer wieder neue Techniken auszuprobieren.

Nina-Celine für Interview Knit & Cinema
Foto: Nina – Nina-Celine aka Knitmates
Wie bist du auf die Idee gekommen, ein Strick-Event im Kino zu organisieren?

Ich bin immer auf der Suche nach coolen Möglichkeiten, Stricken mit anderen zu verbinden – und das nicht nur in einem Café.

Nina verbindet Stricken gerne mit anderen. Hier beim Stricktreff.

Anfang 2024 hab ich auf TikTok gesehen, dass in einem Kino gestrickt wurde, und dachte mir sofort: ‚Das will ich auch machen!‘ Ich liebe es einfach, anderen eine gute Zeit zu bereiten und Menschen glücklich zu machen. Und ganz ehrlich, solche Events machen mir selber auch mega Spaß. Also sozusagen eine Win-Win-Situation für alle!

War es schwierig ein passendes Kino für das Knit & Cinema-Strickevent zu finden, und worauf hast du bei der Auswahl besonders geachtet?

Die Auswahl ist mir überhaupt nicht schwer gefallen. Ich hab einfach überlegt, in welches Kino ich persönlich gerne gehe, und das ist definitiv das Astor Kino in der Hafencity. Da ist Kino noch ein echtes Erlebnis – ganz anders als diese großen ‚Kino-Bunker‘. Schon wenn man reinkommt, ist die Atmosphäre total schön. Es soll einfach ein besonderes Event in einer tollen Umgebung für alle werden.

Wie wurde das Knit & Cinema-Event bei Strickern und Strickerinnen angenommen? Warst du überrascht von der Resonanz?

Das Event wurde sehr gut angenommen, was natürlich auch an der Größe der Stadt liegt. Hamburg hat fast 2 Millionen Einwohner:innen, da lässt sich so etwas gut umsetzen und stößt auf großes Interesse. Bisher sind alle mit einem Lächeln reingekommen und wieder rausgegangen – leider gab es jedoch auch immer wieder Menschen, die kein Ticket bekommen konnten. Mir ist es jedoch wichtig, das Event nicht wöchentlich und für 300 Personen anzubieten, sondern es soll etwas Besonderes bleiben, das regelmäßig, aber nicht zu häufig stattfindet. Diese Balance scheint gut anzukommen.

Stricken im Kino - Interview mir Nina-Celine aka Knitmates
Foto: Nina – Ein voller Kinosaal mit strickenden Besucher:innen
Wir Stricker wissen, wie wichtig gutes Licht beim Stricken ist. Gab es spezielle Anforderungen an die Lichtverhältnisse im Kinosaal, damit die Strickerinnen und Stricker gut arbeiten konnten?

Natürlich ist das Licht bei diesem Event entscheidend. Es darf nicht zu hell sein, damit der Film noch gut erkennbar bleibt, aber auch nicht zu dunkel, damit man sein Strickprojekt gut sehen kann. Im Astor Kino gibt es verschiedene Lichtkonzepte, und ich wähle immer das passende aus, von dem ich denke, dass es beide Kriterien optimal erfüllt.

Welche Art von Strickprojekten haben die Teilnehmer:innen mitgebracht? Hast du bestimmte Empfehlungen, was sich besonders gut eignet?

Ich empfehle immer einfache, nicht zu komplizierte Projekte mit heller Wolle mitzubringen. Zum Beispiel Ärmel, die glatt rechts in Runden gestrickt werden, oder den Sophie Scarf von PetiteKnit.

Beim Stricken geht es oft auch um den Austausch mit anderen. Während des Films konzentriert man sich aber eher auf die Leinwand und die eigenen Maschen. Wie hast du es bei eurem Event ermöglicht, dass sich die Teilnehmer:innen trotzdem kennenlernen und über ihre Projekte sprechen konnten?

Vor dem Einlass in den Saal gibt es immer die Möglichkeit, bei einem Getränk im Loungebereich zu entspannen und zu netzwerken. Wie kommunikativ und aufgeschlossen man dabei ist, liegt natürlich ganz bei jedem selbst.

Welcher Film wurde beim Knit & Cinema Strickevent gezeigt?

Beim ersten Event lief ‚To the Moon‘ und beim zweiten ‚Wunderschöner‘ wunderbare, unaufgeregte Filme.

Kommen wir noch einmal zur Organisation. Was waren die besonderen Herausforderungen?

Ich glaube, die größte Herausforderung für mich war es, für 100 verschiedene Personen den richtigen Film auszuwählen. Nicht jedes Genre eignet sich, daher fallen Horror und Drama, zumindest für mich, raus.

Wie man in deinem YouTube-Video (Link unten) sehen kann, gab es bei deinem Event auch etwas zu gewinnen – Siehst du die Gewinnspiele als eine zusätzliche Motivation für die Teilnehmer:innen an?

Die Verlosung ist nicht als Anreiz gedacht, das Event zu besuchen. Vielmehr habe ich sie ins Leben gerufen, weil mir von Anfang an klar war, dass ich etwas zurückgeben möchte. Wie ich zu Beginn des Interviews gesagt habe, bereitet es mir Freude, anderen eine Freude zu machen. Wenn ich durch meine Reichweite tolle Sponsoren gewinnen kann, möchte ich gerne etwas an diejenigen weitergeben, die vielleicht nicht in der gleichen Situation sind.

Denkst du, Stricken im Kino könnte sich als regelmäßiges Event etablieren? Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Ich glaube, dass mein Event im letzten Jahr dazu beigetragen hat, mehr Strickkinos zu etablieren. Es freut mich besonders, dass auch die Kinos von den vollen Sälen profitieren, da sie ja schon länger mit schwierigen Zeiten zu kämpfen haben. Vielleicht gehen so wieder mehr Menschen ins Kino, und wenn man das mit dem tollen Hobby Stricken verbinden kann, denke ich, dass sich das Konzept weiter festigen wird. Ich jedenfalls möchte es weiterhin anbieten, solange die Begeisterung – sowohl von meiner Seite als auch von den Gästen – noch da ist.

Falls jemand in einer anderen Stadt ein ähnliches Event organisieren möchte – welche Tipps würdest du mit auf den Weg geben?

Ich selbst werde das Event bald auch in Berlin ausrichten, aber zu den Details kann ich an dieser Stelle noch nichts verraten ;)! Grundsätzlich denke ich, man sollte sich vorher überlegen, was man selbst gerne machen möchte, und dann ganz nach dem Motto:

Alles kann, nichts muss.

Liebe Nina, herzlichen Dank für das inspirierende Interview und dafür, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast. Deine Begeisterung für das Stricken im Kino ist ansteckend, und es wäre schön, wenn es sich auch in weiteren Städten etabliert. Ich bin gespannt, was du als Nächstes planst!

Auch ich möchte mich für die Gelegenheit bedanken, in diesem Interview über mein ‚Knit & Cinema‘, das erste Strickkino in Hamburg, zu sprechen und davon zu berichten.

Foto: Nina – Nina-Celine aka Knitmates vor ihrem Lieblingskino in Hamburg

sockshype-Fazit zum Knit & Cinema-Event

Stricken ist längst mehr als ein Hobby für die eigenen vier Wände. Ob im Café, auf Reisen oder – wie Nina es vorgemacht hat – im Kino: Stricken verbindet und schafft besondere Momente. Wer nach „Stricken im Kino“ im Internet sucht, wird feststellen, das Strick-Kino auch in einigen anderen großen Städten bereits im Trend ist. Das zeigt – die Zeiten, in denen man nur allein auf dem Sofa strickte, sind vorbei! 

Wer noch mehr über das Knit & Cinema-Event erleben möchte, kann sich Ninas Video auf YouTube ansehen.


Hier findest du Nina-Celine

Als Knitmates ist sie auf Instagram und YouTube unterwegs. Zudem bietet sie auf Ravelry eigene Strickanleitungen an. 

Barbara

Kommt aus Köln. Tüftelt täglich an neuen Ideen & Anleitungen. Besucht gerne Handarbeitsmessen und knüpft immer zufällig neue Kontakte. Sie ist die erfahrenste Strickerin unter den Autoren. Alle Artikel von Barbara ansehen.

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