[Beitrag beinhaltet WERBUNG] – Gastbeitrag von Nicole Seelbach
Mein Name ist Nicole und unter dem Namen Buntwurm färbe ich hochwertige Wolle und Garne.
Ich hatte Anfang 2013 ein Problem. Für ein Projekt war ich auf der Suche nach einem Garn in einer bestimmten Farbe…, die leider gerade nicht modern war. Meiner Mutter klagte ich mein Leid und sie hatte nur laut gedacht und meinte:
„Das kannst du doch selbst.”
Ein Schlüsselsatz, ich also ins Internet und recherchiert. Wolle färben, eigentlich schien das nicht unmöglich. Die ersten Garne und Farben gekauft und nach wenigen Fehlversuchen hatte ich mein Garn in exakt der richtigen Farbe.
Handarbeiten wurde mir in die Wiege gelegt
Das Handarbeiten wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Meine beiden Omas und meine Mutter waren große Strickerinnen, ich kenne kein Kindergartenfoto von mir, wo ich keinen gestrickten Pullover trage. Die 80er, ja, da sind auch geschmackliche Totalausfälle dabei. Schon im Kindergartenalter konnte ich häkeln und stricken, in der 2. Klasse hat mir eine Handarbeitslehrerin (heute die beste Freundin meiner Oma!) bescheinigt, dass ich nicht stricken kann. Ich war die einzige in der Klasse, die den Schal damals fertig gestrickt hat. Aber OK, ich kann nicht stricken, das war’s dann erstmal für viele Jahre. Ich hatte immer mal wieder was angefangen, aber das Durchhaltevermögen hat gefehlt, auch als Teenie litt ich schon am Second-Sock-Syndrom.
Das alte Hobby gibt Halt und Ruhe
Anfang 2009 hat es mich beruflich nach Schleswig-Holstein verschlagen. In dieser Zeit habe ich intensiv begonnen, zu stricken. In der fremden Umgebung hat mir das alte Hobby Halt und Ruhe gegeben. Heute stricke ich, sobald Buntwurm mir Zeit lässt; ich nähe, ich spinne, ich färbe und schreibe Strickanleitungen.
Wissen um Fasern und Farben
Professionell färbe ich seit Januar 2015, die Zeit davor habe ich Erfahrungen gesammelt, gelernt und auch ordentlich was versemmelt. Das gehört dazu. Man braucht Zeit und Übung um sich das Können anzueignen, das theoretische und praktische Wissen um Fasern und Farben.
Ein Gefühl für Farben brachte ich schon mit, nach meinem Fachabitur mit Schwerpunkt Gestaltung habe ich einen Handwerksberuf im Bereich Werbung erlernt. Hier lernte ich Farbtöne nach Vorgaben zu mischen und wie Farben zusammenspielen, wie man Kontraste und Harmonien erzielt. Nach der Gesellenprüfung ging es bald zur Meisterschule, mein Farbwissen wurde nochmals vertieft.
Klick aufs Bild und du kannst die weichen Garne im Großformat betrachten.
Das theoretische Wissen hilft mir heute sehr, wenn ich mal wieder versuche einen bestimmten Farbton zu treffen. Ansonsten färbe ich viel nach Gefühl und Stimmung, meine Inspiration kommt aus meinem direkten Umfeld. Ich liebe es, besonders im Herbst, durch die farbenfrohen Landschaften zu wandern, ich genieße die bunte Atmosphäre von großen Städten, die grün eingebettete Ruhe von Dörfern, das blau-beige-graue Rauschen an Stränden. Diese Eindrücke nehme ich in meine Färbehöhle mit und verewige sie auf Garnen.
Meine Färbungen sind sehr gut für Tücher geeignet. Solide und semisolide, harmonische Farben, die zwar bunt aber nicht knallig sind und dadurch wunderschön lebendige Ton-In-Ton-Schattierungen ergeben. Ich liebe es verschiedene Farben zu kombinieren, dazu laden meine Stränge ein, es macht Freude sie zu mehrfarbigen Strickstücken zusammenzustellen.
Ab und an habe ich auch „wilde Phasen“, dann tobe ich mich gerne an Sockenwolle aus; ich liebe vielfarbige, handgestrickte Socken.
Partnerfärberin bei Pascuali
Um meinen Kunden ein breites Spektrum an hochwertigen Garnen zu bieten, habe ich nach passenden Lieferanten gesucht. Seit Frühjahr 2016 bin ich eine der Pascuali-Partnerfärberinnen und darf exklusiv die Luxusgarne von Pascuali filati naturali färben. Besonders wertvoll, neben den tollen Garnen, ist die Zusammenarbeit den Färberinnen untereinander und mit Paul Pascuali. Hier ziehe ich immer wieder neues Wissen und Motivation heraus. Für mich ist es auch wichtig zu wissen, dass meine Rohgarne nachhaltig hergestellt, fair gehandelt werden und auch auf die Haltungsbedingungen der Tiere geachtet wird.
Neben Pascuali habe ich noch zwei weitere Lieferanten, Lanartus und Schoppel. Verschiedene Sockengarne, Lacegarne, Merino, Yak, Alpaca aber auch rein pflanzliche Garne habe ich im Sortiment und es erweitert sich laufend.
Im Februar veröffentliche ich auch mein neues Design, das Tuch Ganesha aus Merino Baby von Pascuali.
Der Schritt in die Vollzeit-Selbstständigkeit
Im September 2016 bin ich aus Schleswig-Holstein zurück zur Familie gezogen; ich bin wieder in Mittelhessen, im Westerwald. Im Dezember fiel dann die Entscheidung, aufs Ganze zu gehen und den Schritt in die Vollzeit-Selbstständigkeit zu wagen. Seitdem ist viel passiert und ich blicke positiv in die Zukunft. Meine Facebook-Gruppe macht unglaublichen Spass, da hat sich eine wunderbar wollverrückte Bande gesammelt, die ordentlich Leben in meinen Alltag bringt. Wir stricken zusammen, stöbern durch Wollfotos, zeigen uns die aktuellen Erfolge und helfen uns gegenseitig weiter. Außerdem biete ich meine handgefärbten Stränge in der Gruppe an. Ich liebe Wollfeste und versuche, so oft wie möglich als Aussteller dabei zu sein, im Moment steht bei einigen noch die Bestätigung aus. Besonders genieße ich an solchen Events die tolle Möglichkeit, Kunden/Kundinnen und Kollegen/Kolleginnen auch abseits des Internets zu treffen, Ideen auszutauschen und Wolle zu bekuscheln.
Über Facebook und meine Homepage informiere ich immer rechtzeitig, wenn ein „Außer-Haus-Termin“ ansteht.
Infos über Nicole Seelbach – Buntwurm
Nicole Seelbach
Albert-Wagner-Straße 41
35799 Merenberg
E-Mail: hallo@buntwurm.de
Toller Bericht! Deine Färbungen sind unverwechselbar 🙂